Der Logistikdienstleister TRANSCO mit operativem Hauptsitz in Singen hat in Elektromobilität investiert und setzt seit Januar 2024 sechs batterieelektrische Sattelzugmaschinen des Herstellers Volvo ein. Damit hat TRANSCO bereits rund zehn Prozent des schweren Eigenfuhrparks an den deutschen Speditionsstandorten elektrifiziert.
Die Aggregate der neuen E-Lkw leisten 600 PS, die Reichweite liegt bei rund 250 Kilometern. Damit ist der Einsatz technisch noch auf Regionalverkehre limitiert, etwa auf Werksrundläufe für Großkunden, auf Verkehre in die und aus der Schweiz sowie für Vor- und Nachläufe zu den Terminals des Kombinierten Verkehrs.
Nach zwei Monaten zieht Gerhard Reger, Fuhrparkleiter bei TRANSCO, ein erstes positives Fazit: „Die Fahrzeuge funktionieren im Alltag, die Fahrer kommen gut damit klar.“
Kosteneffekte machen sich bei derzeitigen Strom- und Spritpreisen nicht bemerkbar, allerdings sei das Kundeninteresse an CO2-neutralen Transporten sehr hoch.
Nachfrage nach klimaneutralen Straßentransporten steigt, Wirtschaftlichkeit muss besser werden.
Der größte Klimaeffekt resultiert für TRANSCO nach wie vor aus der Bahnverladung. So finden alpenquerende Transporte, ein Kerngeschäftsfeld der TRANSCO, fast ausschließlich in Form des unbegleiteten Kombinierten Verkehrs statt.
„Unsere Kunden wünschen nun verstärkt auch klimaneutrale Straßentransporte“, berichtet Christian Bücheler, geschäftsführender Gesellschafter der TRANSCO-Gruppe. „Durch den Einsatz der E-Lkw unterstützen wir unsere Kunden dabei, die CO2-Emissionen in ihrer Wertschöpfungskette zu senken. So wird unsere Investition in die E-Lkw zum Instrument der Kundengewinnung und Kundenbindung.“
In Zukunft sieht Bücheler in seinem Unternehmen und in der gesamtem Transportbranche einen Antriebsmix. Der fossile Diesel kann dabei durch HVO (Hydrotreated Vegetable Oil, hydriertes Pflanzenöl) ersetzt werden. Der Elektro-Lkw wird auf definierten Strecken mit entsprechender Ladeinfrastruktur unterwegs sein.
„Die dritte neue Antriebsart wird Wasserstoff sein“, prophezeit Bücheler. „Allerdings müssen beim Wasserstoff die Kosten noch deutlich sinken und die Verfügbarkeit muss gewährleistet sein.“ Daneben hat für Bücheler auch der LNG-Lkw als Brückentechnologie seine Daseinsberechtigung. Sein Unternehmen sieht Bücheler als Vorreiter bei nachhaltigen Verkehren und alternativen Antrieben. „Das Erdgaszeitalter begann bei TRANSCO schon im Jahr 2014“, erklärt Bücheler. „Auch mit den batterieelektrischen Lkw sind wir jetzt sehr früh dran.“
Der TRANSCO-Chef erwartet zukünftig neue Beschaffungsstrategien der Transportunternehmen: Markentreue spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Das Rennen macht der Hersteller, der bei der jeweiligen Antriebstechnologie mit den niedrigsten Verbräuchen aufwarten kann.
Auch sieht Bücheler zukünftig die Speditionen sogar als Energieproduzenten: „Diesel kann nur produzieren, wer eine Erdölquelle und eine Raffinerie besitzt. Beim Strom ist das anders. Schon heute produzieren wir auf unseren Hallendächern Strom. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Zukunft größere Investitionen in den Ausbau einer eigenen Infrastruktur zur Energiegewinnung tätigen.“
TRANSCO- Relax, we deliver.